Dieses häufige Vorkommen zeige, dass die Menschen schon seit den frühesten Besiedlungen mit den Parasiten leben mussten. Ihre Lehm- oder Palmwedelhäuser boten den Wanzen, die die Erreger übertragen, optimale Lebensbedingungen. Da sich die Hütten in vielen ländlichen und ärmeren Gegenden Mittel- und Südamerikas auch heute noch kaum von denen vor 9.000 Jahren unterscheiden, habe sich daran nichts geändert. Die Krankheit komme auch heute noch in den ärmeren Bevölkerungsschichten unverändert häufig vor und der Parasit habe sich praktisch nicht verändert.
Die Parasiten werden durch Raubwanzen übertragen, die sich von Blut ernähren und vor allem nachts Menschen und Tiere befallen. Einmal im Körper, dringen die Einzeller bevorzugt in Muskel- und Nervenzellen ein und vermehren sich dort. Bei wenigen Infizierten lösen die Parasiten eine akute oder chronische Krankheit aus. Bei der akuten Chagas-Krankheit leiden die Patienten unter Fieberschüben und Gewebe-Entzündungen. Bei der chronischen Form, die meist erst 20 bis 30 Jahre nach der Infektion auftritt, verursacht der langfristige Parasitenbefall eine Zerstörung des Nervengewebes und eine typische Ausdehnung des Herzmuskels, der dadurch stark geschwächt wird. Bis heute ist keine Therapie gegen Trypanosoma cruzi bekannt.