Die Erfindung von Ofer Yodfat und sein Team von der Firma MindGuard in Haifa könnte dieses Problem umgehen: Die Wissenschaftler haben einen flexiblen Schlauch aus einem netzartigen Material entwickelt, den sie direkt in die Halsschlagader einsetzen können. Diese große Arterie teilt sich im Nacken: Eine Abzweigung führt weiter ins Gehirn und die andere leitet das Blut ins Gesicht. Der Netzschlauch wird nun so platziert, dass er direkt in die Abzweigung zum Gesicht führt. Während das Blut weiterhin ungehindert durch die Maschen in beide Abzweigungen fließen kann, können größere Klumpen und Trümmer das Netz nicht durchdringen und werden Richtung Gesicht umgeleitet. Dort richten sie praktisch keinen Schaden an, schreibt Ofer Yodfat.
Die Wissenschaftler sehen in ihrer Entwicklung eine Alternative zu Blutverdünnern, die bei Risikopatienten häufig zur Vermeidung von Blutverklumpungen gegeben werden. Diese Medikamente verursachen als Nebenwirkung jedoch nicht selten lebensbedrohliche innere Blutungen. Kritiker sind allerdings skeptisch, ob sich das Umleitungsröhrchen auf Dauer bewähren wird. Sie befürchten, das Netz könne verstopfen oder die Bildung neuer Pfropfen verursachen und damit ebenfalls den Blutfluss zum Gehirn stören. Längerfristige Studien sollen nun die Abschätzung dieser Risiken ermöglichen. Die erste Patientin lebe bereits seit drei Monaten beschwerde- und vor allem schlaganfallfrei mit dem Röhrchen, teilt MindGuard mit.