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Nano-Invasion im Gehirn

Erde|Umwelt

Nano-Invasion im Gehirn
Wenn Ratten Luft mit winzig kleinen Kohlenstoffpartikeln einatmen, so wandern diese Teilchen zu den geruchsverarbeitenden Zellen im Gehirn. Dies hat eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität von Rochester im US-Bundesstaat New York durch kontrollierte Experimente mit nur wenigen Millionstel Millimeter kleinen Kohlenstaubteilchen herausgefunden, wie sie sich etwa in Dieselabgasen finden. Darüber wird das Magazin Inhalation Toxicology in einer kommenden Ausgabe berichten.

Die von Günter Oberdörster und seinen Kollegen in ihrer Studie veröffentlichten Mikroskopbilder der ?Geruchszellen? von Rattengehirnen zeigen in der Tat in eindrucksvoller Weise die Ablagerung der Nanoteilchen (siehe Bild in Nature Science Update). Ob diese dort allerdings eine schädigende Wirkung haben, ist bisher noch unklar. Dazu müssen erst längerfristige Experimente mit den Ratten durchgeführt werden ? in der aktuellen Studie brauchten die Ratten die angereicherte Luft nur sieben Tage lang einatmen.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sind vor allem für die Bewertung der Gefährdung durch Industrie- und Autoabgase relevant. Der Toxikologe Ken Donaldson von der Universität von Edinburgh etwa schätzt, dass Bewohner von Großstädten mit jedem Atemzug etwa 25 Millionen Nanoteilchen einatmen. Ob ein Bruchteil dieser Teilchen auch beim Menschen das Gehirn erreichen kann, ist zwar weiterhin unklar, allerdings sind Atembeschwerden und Lungenkrankheiten durch entsprechende Teilchen bereits nachgewiesen.

Die Auswirkungen von Nanoteilchen auf den menschlichen Körper stehen bereits seit mehreren Jahren auf dem Forschungsplan zahlreicher Laboratorien in der ganzen Welt. Derartige Teilchen werden zum Beispiel bei der Untersuchung biochemischer Reaktionen im Zellinnern, bei der Herstellung neuer Medikamente sowie zur Herstellung neuartiger optischer Computerchips eingesetzt. Forscher wollen nun sicherstellen, dass sie sich dabei keinen gesundheitsschädigenden Arbeitsbedingungen aussetzen. Auch die Diskussion um Rußpartikelfilter in Diesel-PKW dürfte durch die Studie neu angefacht werden.

Stefan Maier
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