In ihrer Studie konnten Helen Meyberg von der Universität Toronto und ihre Kollegen zeigen, dass die beiden Ansätze sich auch tatsächlich in unterschiedlichen Hirnmustern äußern. Sie untersuchten mit einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) die Gehirnaktivität 14 depressiver Patienten, welche mithilfe einer Verhaltenstherapie behandelt worden waren.
Die Verhaltenstherapie beeinflusst zwar viele Hirnareale, die auch durch eine Medikamententherapie verändert werden, jedoch genau entgegengesetzt. Antidepressiva setzen den Blutfluss in tiefliegenden Regionen herab, in denen emotionale Prozesse ablaufen und regen ihn in Regionen an, in denen das bewusste Denken abläuft. Bei den Patienten nach einer Verhaltenstherapie ist dagegen der Stoffwechsel in den Arealen bewussten Denkens gedämpft und der in emotionalen Arealen gesteigert.
Ein Hirnscan könnte künftig möglicherweise entscheidende Hinweise für die optimale Behandlung liefern, vermuten die Forscher. So könnten Ärzte bereits im Vorfeld absehen, welche Patienten auf welche Therapie besser ansprechen.