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Maskentölpel brüten mit heißen Füßen

Erde|Umwelt

Maskentölpel brüten mit heißen Füßen
Die Maskentölpel auf den Galapagos-Inseln brüten ihre Eier mit der Wärme ihrer Füße aus: Die mit Schwimmhäuten ausgestatteten Zehen der Wasservögel können bis zu 40 Grad warm werden, haben Biologen der Wake-Forest-Universität in Winston-Salem herausgefunden. Das berichtet das Journal of Experimental Biology (Nr. 207, S. 389).

Die meisten Vögel wärmen ihr Gelege mithilfe ihres gut durchbluteten Fettgewebes am Bauch, das die Eier beim Brüten bedeckt und die Körperwärme gut überträgt. Anders hingegen die Vögel aus der Ordnung der Ruderfüßer, zu denen neben den Tölpeln auch die Pelikane und Kormorane gehören: Sie hocken sich zwar auch auf die Eier, doch bedecken sie diese dabei mit den Füßen. Unklar war für die Ornithologen bislang jedoch, woher die übertragene Nestwärme dabei stammt: von den Füßen selbst oder letztlich doch vom Bauch der Tiere, der die Füße und dadurch auch das Ei erwärmt.

Es sind tatsächlich die Füße, zeigten Stephanie Morgan und ihre Kollegen in ihren Experimenten. Die Forscher hatten Maskentölpeln auf den Galapagos-Inseln ihr Ei weggenommen und durch ein Albatros-Ei ausgetauscht. Dieses Ei war so groß, dass die Vögel es nicht mehr ganz mit ihren Füßen bedecken, sondern nur noch an den Seiten festhalten konnten. In das Ei hatten die Forscher drei Temperatursensoren eingebaut ? je einer für die Füße an den Seiten und einer an der Oberseite, wo beim Brüten nun der Bauch der Vögel direkt zu liegen kam.

Die Übergangstemperaturen zwischen Fuß und Ei lagen deutlich höher als zwischen Bauch und Ei, ergaben die Messungen. Die Wissenschaftler verzeichneten sogar Fußtemperaturen von über 40 Grad. Ob das Fußbrüten tatsächlich vom Energiebedarf her effektiver ist, sollen nun weitere Studien klären.

ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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