Die wandernden Krebszellen senden bestimmte Signalstoffe aus, die nahegelegenen Blutgefäßen ihre Ankunft melden. Damit wollen sie die Bildung neuer Blutgefäße anregen, die den wachsenden Tumor mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen sollen. Als Antwort auf dieses Signal setzen dann die Endothelzellen, die die Blutgefäße von innen auskleiden, eine ganze Reihe von Substanzen frei. Diese Stoffe schützen die Krebszellen, unterstützen ihr Wachstum und leiten sie dorthin, wo sie so lange überleben können, bis sich die neuen Blutgefäße gebildet haben.
Dieser Mechanismus aus Geben und Nehmen könnte ein vielversprechender Angriffspunkt für neue Krebstherapien sein, schreibt Studienleiter Dewhirst. Gelänge es, die Signalausschüttungen zu blockieren, wäre zumindest die Gefahr der Metastasenbildung deutlich verringert. Metastasen erhöhen das Risiko bei fast jeder Krebserkrankung dramatisch. Bisher kann nicht in die frühen Stadien der Metastasenbildung eingegriffen werden.