Die Wissenschaftler verglichen verschiedene Gene von Korallen mit denen von Menschen, Fruchtfliegen und Fadenwürmern und fanden überraschend viele Übereinstimmungen zwischen der wirbellosen Koralle und dem Menschen. Deutlich weniger Gemeinsamkeiten hatten dagegen das Erbgut der Koralle und das der ebenfalls wirbellosen Fliegen und Würmer, die sich erst Millionen Jahre nach den Korallen entwickelten. Hätte sich das Genom tatsächlich ausgehend von einem minimalen Urgenom bei einfachen Tieren weiterentwickelt und wäre dabei immer größer und komplizierter geworden, so könnte es kein solches Übereinstimmungsmuster geben.
Möglicherweise war jedoch die ursprüngliche genetische Ausstattung sehr viel größer und umfassender als bisher angenommen, vermuten die Forscher daher. Im Lauf der Entwicklung der verschiedenen Tiere gingen dann diverse Gene verloren, wobei der Verlauf der Evolution bestimmte, welche Teile des Erbgutes beibehalten wurden. Diese Theorie ist jedoch noch sehr umstritten und bedarf der Bestätigung durch weitere genetische Vergleiche. Die Ergebnisse der Australier stellen jedoch auf jeden Fall den Nutzen von Drosophila und Co als Modellsysteme für die Erforschung der Genomentwicklung in Frage.