Chinesische Wissenschaftler haben das Skelett eines ungewöhnlichen Seereptils ausgegraben: Es hat sechs Finger am Hinterbein und sieben vorn. Diese Vielfalt an Gliedmaßen war bislang bei Lebewesen aus dem Erdzeitalter des Trias vor etwa 240 Millionen Jahren nicht bekannt. Über ihre Entdeckung in der chinesischen Provinz Hubei berichten Forscher um Xiao-Chun Wu vom Kanadischen Naturkundemuseum in Ottawa in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 426, S. 516).
Mehr als fünf Finger waren bei vierbeinigen Tieren im Trias zwar weit verbreitet, doch waren die Finger anders angeordnet als bei dem etwa einen Meter langen Reptil. Im Erdzeitalter des Devon, etwa 130 Millionen Jahre zuvor, hatte es jedoch noch ähnliche Muster gegeben, erklären die Forscher. Somit könne es sich bei dem Seetier mit seinen vielen Zehen um einen Rückschritt der Evolution handeln.
Der Meeresbewohner nutzte seine kurzen und breiten Glieder zur besseren Fortbewegung im Wasser, vermuten die Wissenschaftler. Vielfingrigkeit, auch Polydaktylie genannt, ist heutzutage bei Tieren und Menschen selten. Zusätzliche Gliedmaßen sind meistens nicht vollständig entwickelt.
ddp/bdw – Sandra Saladin
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