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Milchviehhaltung änderte die Gene von Menschen und Kühen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Milchviehhaltung änderte die Gene von Menschen und Kühen
Die Haltung von Milchvieh hat in Nordeuropa nicht nur die genetische Ausstattung von Kühen beeinflusst, sondern auch in den Genen der Menschen Spuren hinterlassen. Seit Beginn der Rinderhaltung in der Steinzeit lassen sich Wechselwirkungen bei der Entwicklung beider Arten beobachten, berichten Wissenschaftler in der britischen Fachzeitschrift Nature Genetics (Online-Vorabveröffentlichung).

Bei nordeuropäischen Kuhrassen kommen die sechs für die Milchproduktion wichtigsten Gene in besonders vielen Varianten vor. Das stellten die Forscher um Albano Beja-Pereira von der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble fest, als sie den Variantenreichtum dieser Gene bei siebzig europäischen Kuhrassen untersuchten. Bei anderen Genen zeigte sich bei diesen Kühen keine solche erhöhte Vielfalt.

Die meisten Nordeuropäer können auch als Erwachsene noch Milchzucker verdauen und so von der Nahrhaftigkeit der Kuhmilch profitieren. Diese so genannte Laktosetoleranz ist genetisch festgelegt und findet sich nur in manchen menschlichen Gesellschaften. Die Gebiete mit besonders häufiger Laktosetoleranz beim Menschen und großem Variantenreichtum bei den Genen für die Milchproduktion bei Kühen stimmen in weiten Teilen mit den Regionen überein, in denen in der Steinzeit die Rinderhaltung begann.

Damals setzten die Vorteile, die Milch als Nahrungsquelle den Menschen bot, bei Kühen und Menschen einen Evolutionsprozess in Gang, so Beja-Pereira und seine Kollegen. Er führte zur Haltung großer Herden, zur Auswahl von Kühen, die möglichst viel Milch gaben, und änderte die Zusammensetzung der Proteine in der Milch. Diese Entwicklung scheint wiederum die Häufigkeit der wichtigsten Gene für die Milchproduktion bei Kühen und die Gene für den Abbau von Laktose in Menschen beeinflusst zu haben.

ddp/bdw ? Katharina Vogelmann
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