Welche Vorstellungen Menschen aus verschiedenen Kulturen über Tolkiens Phantasiewelt haben, untersuchen britische Forscher nun in einer Studie in zwanzig Ländern. Zum Kinostart der dritten Folge der „Herr der Ringe“-Trilogie analysieren sie, wie sich die Märchenwelt des Films mit dem Alltagsleben beispielsweise in China, Indien, Europa und den USA verbindet.
„Wir werden fragen, wo nach Meinung der Leute Mittelerde liegt und zu welcher Zeit die Geschichte spielt“, erklärt
Martin Barker von der
Universität von Wales in Aberystwyth die Konzeption der Studie. „Am wichtigsten ist jedoch die Frage, wie der Film den Menschen ein Gefühl der Welt vermittelt, in der sie leben, und wie sie dieses Gefühl in ihrem Alltag nutzen.“
Für ihre Studie wollen Barker und seine Kollegen in einem Online-Fragebogen die Antworten von 100.000 Filmbesuchern sammeln und auswerten. Außerdem sollen Untersuchungen zu Werbung und Berichterstattung vor der Premiere und detaillierte Interviews mit Zuschauern Aufschluss über die Phantasiewelten geben, die sich mit dem Film verknüpfen.
Die ersten beiden Folgen der Trilogie waren internationale Kassenschlager und werfen aus kultureller Sicht interessante Fragen auf, so Barker. Hintergrund und Mythologie im „Herr der Ringe“ seien unbestreitbar englisch, doch sei der Film in Neuseeland gedreht worden und feiere, finanziert aus Hollywood, die zerklüftete Landschaft der Insel.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann