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Flussdelta in Marskrater entdeckt

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Flussdelta in Marskrater entdeckt
Vor Jahrmilliarden hat es auf dem Planeten Mars vielleicht doch über längere Zeiträume Seen und Flüsse gegeben. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus fächerförmigen Ablagerungen in einem Krater, die sie für ein Delta halten.

In dieses Delta sind zudem schlangenförmige Rinnen eingegraben. Nach Meinung von Michael Malin und Kenneth Edgett von der Firma Malin Space Science Systems aus San Diego handelt es sich um einen Fluss, der sich ein mäanderförmiges Bett gegraben hat. Das schreiben die beiden Forscher in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Science (13. November 2003).

Bislang vertreten die meisten Planetenforscher die Ansicht, dass die zahlreichen Canyons und netzartigen Rinnen von riesigen Flutwellen ausgespült wurden, die aber schnell wieder versiegten. Demnach hätte es nie über längere Zeit flüssiges Wasser auf dem Mars gegeben. Heute ist es auf dem roten Planeten so kalt und der Luftdruck ist so gering, dass Wasser sofort gefriert oder verdampft.
Die neuen, hochauflösenden Bilder vom Orbiter Mars Global Surveyor sind bislang die besten Zeugnisse dafür, dass zumindest in der frühen Geschichte des Mars Flüsse und Seen gegeben haben könnte, schreiben Malin und Edgett.

An den Rändern eines namenlosen Kraters von 65 Kilometern Durchmesser auf der Südhalbkugel des Mars entdeckten die Forscher Canyons, die in einem fächerförmigen Delta am Kraterboden enden. Ähnliche Ablagerungen entstehen auf der Erde, wenn ein Fluss in einen See oder ein Meer mündet. Die schlangenförmigen Mäander, die in dieses Delta eingegraben sind, sind zum Teil abgeschnitten ? ein Anzeichen dafür, dass fließendes Wasser sich über längere Zeit einen Weg gegraben hat und dass das Flussbett seine Lage immer wieder veränderte, schreiben die Forscher.

Allerdings dürfte diese fruchtbare Periode in der Geschichte des Mars schon einige Milliarden Jahre zurückliegen. In Ablagerungen wie diesen könnte sich die Suche nach Leben besonders lohnen ? zumindest Fossilien könnten in den Sedimenten zu finden sein.

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Ute Kehse
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