Pavianmütter mit vielen sozialen Kontakten sind erfolgreicher bei der Aufzucht ihrer Kinder als weniger integrierte Weibchen. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Science (Bd. 302, S. 1231). Dieser Effekt ist unabhängig davon, welchen Rang die Mütter innerhalb der Horde einnehmen.
Der Nachwuchs von sozial integrierten Pavianmüttern stirbt weniger häufig in den ersten zwölf Lebensmonaten als der weniger kontaktfreudiger Weibchen. Das stellten
Joan Silk von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und ihre Kollegen fest, als sie die Daten einer Langzeitstudie über
Paviane in Kenia auswerteten. Pavianmütter, die mehr Zeit mit der Pflege anderer erwachsener Weibchen verbrachten, dichter mit ihnen zusammensaßen und sich häufiger gegenseitig unterstützten, brachten ihre Jungen erfolgreicher durch das erste Lebensjahr.
Der Zusammenhang zwischen Kindersterblichkeit und den sozialen Kontakten der Mütter war unabhängig von der Stellung der Weibchen innerhalb der Horde und den Umweltbedingungen. Welche Mechanismen dahinterstecken, ist allerdings noch nicht klar. Das Zusammensein mit anderen Gruppenmitgliedern könnte den Stress von Mutter und Kind senken, vermuten die Forscher. Der enge Zusammenhalt könnte ihnen außerdem direkte materielle Vorteile oder den Schutz vor Belästigungen verschaffen.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann