Das glaube ich nicht
Fische nehmen Antidepressiva auf, die mit Abwässern in die Flüsse gelangen. Da die Wirkstoffe die Hirnfunktionen der Tiere beeinflussen, könnten sie das Verhalten stören und so verheerenden Schaden an ganzen Ökosystemen anrichten. Davor warnen amerikanische Forscher in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Science.
In den Gehirnen und Lebern nördlich von Dallas gefangener Fischen fanden die Wissenschaftler um Bryan Brooks von der Universität in Waco sowohl aktive Inhaltsstoffe als auch Abbauprodukte von Antidepressiva. Die Konzentrationen beispielsweise des in dem bekannten Medikament Prozac enthaltenen Wirkstoffs Fluoxetin waren hoch genug, um den Haushalt bestimmter Botenstoffe im Gehirn deutlich zu verändern. Das wiesen die Wissenschaftler bei Experimenten mit Fischen im Labor nach.
“Was das für das Verhalten und Überleben der Fische bedeutet, können wir noch nicht absehen”, sagt Brooks. Doch solche Neurotransmitter seien in verschiedene Funktionen vom Appetit bis zur Fortpflanzung eingebunden. Versuche anderer Forscher hatten ergeben, dass bereits geringe Mengen an Fluoxetin beispielsweise verspätete Geschlechtsreife oder ein Verlust des Gleichgewichts beim Schwimmen bewirken können. Die Anwesenheit verschiedener Antidepressiva in einem Gewässer könnte die Effekte sogar noch verstärken.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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