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Dunkel heißt noch lange nicht leer

Astronomie|Physik

Dunkel heißt noch lange nicht leer
Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf die dunklen, sternenlosen Bereiche des Universums zu richten. Obwohl deren Massendichte zu gering ist, um die Bildung von Sternen und Galaxien einzuleiten, könnten sich etwa 20 Prozent der gesamten Masse des Kosmos in den dunklen Flecken verbergen. Dies berichten britische Forscher im Fachblatt Astrophysical Journal (Bd. 597, S. 1). Ob die physikalischen Gesetze der Dynamik des Kosmos in diesen massearmen Bereichen gültig sind, ist bisher noch nicht bekannt.

Jeremiah Ostriker von der Universität Cambridge untersuchte zusammen mit seinen Kollegen den Zusammenhang zwischen der Helligkeit und der Massendichte im Universum. Je mehr Masse pro Volumen in einem Bereich des Universums vorhanden ist, umso mehr Sterne und Galaxien können dort durch die Wirkung von Gravitationskräften entstehen. Dunkle Bereiche des Kosmos sollten daher der gängigen Lehrmeinung zu Folge eine sehr geringe Massendichte aufweisen.

Ostriker zu Folge ist dies allerdings nicht der Fall: In den dunklen Bereichen, die etwa 85 Prozent des gesamten Kosmos ausmachen, befinden sich immerhin 20 Prozent der gesamten Masse des Universums, ergab das von den Wissenschaftlern mittels Computern berechnete hydrodynamische Modell der Lichtverteilung im Universum.

Unbekannt ist allerdings, zu welchen Teilen sich die Masse der dunklen Flecken aus gewöhnlicher und Dunkler Materie zusammensetzt. Dunkle Materie kommt auch in hellen, von Sternen durchsetzen Bereichen des Universums vor und bestimmt dort die Bildung und Entwicklung von Galaxien.

Die britischen Forscher hoffen, dass ihre Arbeit eine Erweiterung astrophysikalischer Modelle der Entwicklung des Kosmos auf Bereiche mit niedriger Massendichte mit sich bringt. Auf diese Weise könnte unser von Beobachtungen heller Sterne „verzerrter Blickwinkel? auf das All als Ganzes berichtigt werden, so Ostriker.

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