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Künstliche Befruchtung: In den Chromosomen-Enden liegt der Schlüssel zum Erfolg

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Künstliche Befruchtung: In den Chromosomen-Enden liegt der Schlüssel zum Erfolg
Die Enden der Chromosomen scheinen über Erfolg und Misserfolg einer künstlichen Befruchtung zu entscheiden. Sind in einer Eizelle die Chromosomenenden kurz, gelingt die Befruchtung seltener als bei langen Enden. Das berichtet die britische Fachzeitschrift „Nature“ in ihrer Online-Ausgabe. Die Beobachtung könnte bei der Auswahl geeigneter Eizellen für die künstliche Befruchtung helfen.

Warum die Befruchtung der Eizellen mancher Frauen fehlschlägt, bei anderen jedoch gelingt, konnten Reproduktionsmediziner bislang nicht befriedigend erklären. Die Auswahl von Eizellen für die künstliche Befruchtung nach ihrer Größe, ihren Genen oder nach ihrem Stoffwechsel hat zu keinen eindeutigen Ergebnisse geführt. Entscheidend für den Erfolg könnte jedoch die Länge der Chromosomen-Enden in den Eizellen sein, fanden Daniel Keefe vom Medizinischen Zentrum der Tufts-Universität in Boston und seine Kollegen heraus.

Die Enden von Chromosomen, Telomere genannt, sind unverzichtbar für die Zellteilung. Sie werden mit jeder Teilung kürzer. Bei Chromosomen mit kurzen Telomeren kommt es häufiger zu Schwierigkeiten und Fehlern bei der Teilung. Wenn die Telomere eine bestimmte Länge unterschritten haben, stirbt die Zelle ab.

In Eizellen scheint sich die Länge der Telomere auf die Fruchtbarkeit auszuwirken: Tragen ihre Chromosomen kurze Telomere, gelingt die Befruchtung im Reagenzglas seltener als bei Eizellen mit längeren Chromosomenenden, stellten die Forscher um Keefe fest. Sie maßen die Länge der Telomere von 43 Eizellen, die Frauen für die künstliche Befruchtung gespendet hatten. Bei einer durchschnittlichen Länge der Chromosomen-Enden von weniger als 6.300 DNA-Einheiten kam es zu keiner einzigen Schwangerschaft.

Keefe hofft, mit den Ergebnissen der Untersuchung die Erfolgsrate von künstlichen Befruchtungen verbessern zu können. Bislang liegt die Wahrscheinlichkeit, nach einer Befruchtung im Reagenzglas schwanger zu werden, bei 20 bis 30 Prozent und sinkt mit zunehmendem Alter der Frauen. Bei Frauen, deren Eizellen kurze Telomere haben, könnten nun für die Befruchtung die wenigen Eizellen mit längeren Chromosomenenden ausgewählt oder Eizellen von Spenderinnen verwendet werden.

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ddp/bdw ? Katharina Vogelmann
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