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Gedankenkraft Bewegung schafft

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Gedankenkraft Bewegung schafft
Amerikanische Forscher haben Rhesusaffen beigebracht, den Arm eines Roboters allein kraft ihres Gehirns zu lenken. Nur über zahlreiche Elektroden und ein Computersystem mit dem Roboterarm verbunden, konnten die Affen direkt Greifen und Zupacken. Mit diesem gelungen Experiment sind neue Technologien in greifbare Nähe gerückt, die es gelähmten Menschen ermöglichen sollen, künstliche Gliedmaßen wie ihre eigenen zu bewegen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachblatt “Public Library of Science” (Online-Veröffentlichung vom 13. Oktober).

Tausende von Menschen leiden an einer teilweisen oder auch vollständigen Lähmung, und ihre Zahl nimmt jedes Jahr zu ? etwa durch Unfälle, die zu Verletzungen des Rückenmarks führen. Das Interesse an neuen Therapiemethoden ist daher groß. Zur Umgehung solcher Nervenschädigungen wollen Experten so genannte Hirn-Maschine-Schnittstellen (brain-machine interfaces, BMI) nutzen, mit deren Hilfe etwa eine Kunstprothese durch gesunde Bereiche im Gehirn kontrolliert werden kann.

Miguel Nicolelis vom Medizinischen Zentrum der Duke-Universität in Durham und seine Kollegen sind diesem Ziel nun einen großen Schritt näher gekommen. Sie entwickelten ein BMI aus Elektroden und einem Computersystem, das die Gehirnsignale zweier weiblicher Rhesusaffen unmittelbar in die Bewegung eines Roboterarms übersetzte. Die Elektroden ? kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares ? waren in das Gehirn der Affen implantiert worden.

Besonders erstaunlich war, erklären die Forscher, dass die Tiere innerhalb weniger Tage lernten, mithilfe der gleichen Hirnregion sowohl das Bewegen des Arms zu steuern als auch das Zupacken mit ihm. Da dieses BMI-System bei den Tieren so gut funktioniere, sei eine Übertragung auf den Menschen sehr wahrscheinlich, meint Nicolelis. Allerdings müsse das System entsprechend angepasst sein, bevor es zur Therapie gelähmter Menschen eingesetzt werden kann.

ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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