Theoretiker haben schon seit mehreren Jahren über diesen Phasenübergang des Wassers gemutmaßt. Die italienischen Forscher konnten in ihrer Arbeit nun allerdings mit einer eleganten Methode aus der physikalischen Statistik zeigen, dass diese Zwei-Phasen-Struktur allgemein bei allen Flüssigkeiten, die sich bei Abkühlung ausdehnen, auftreten sollte.
Allerdings ist noch unklar, ob Wasser lange genug in dem unterkühlten Zustand gelagert werden kann, um den Phasenübergang beobachten zu können. Schon kleinste Erschütterungen oder Wirbelbewegungen können nämlich ein spontanes Gefrieren einer unterkühlten Flüssigkeit einleiten.
Dass Wasser seine größte Dichte bei vier Grad Celsius besitzt, fasziniert Forscher schon seit Jahrhunderten. Der Umstand, dass sich Wasser demnach beim Abkühlen und Gefrieren ausdehnt, hat große Konsequenzen für das Leben auf der Erde. Man denke nur an Eisberge, die dank ihrer geringen Dichte auf der Meeresoberfläche schwimmen. In der Tat hängt die globale Wasserzirkulation der Ozeane und damit das Weltklima entscheidend von dieser „Anomalität“ des Wassers ab.