Eine Fehlgeburt kann eine Ehe wachsen lassen oder grundsätzliche Unstimmigkeiten zwischen den Partnern zutage fördern. Das ist das Resümee amerikanischer Familienforscher, die mehr als 180 Frauen nach einer Fehlgeburt ein Jahr lang begleitet hatten. Die Ergebnisse ihrer Studie schildern Kristen Swanson von der Universität Washington und ihre Kollegen im Fachmagazin “Psychosomatic Medicine” ( Bd. 65, S. 902).
Zwei von drei Frauen sagten demnach, dass sich die Beziehung zu ihrem Partner durch die Fehlgeburt nicht verändert oder sogar vertieft hat. Jede dritte Frau berichtete jedoch, eine größere Distanz zu spüren und seltener Lust auf Zärtlichkeiten zu haben. Von ihnen wird die Fehlgeburt häufiger als Schicksalsschlag beschrieben, bei dem sie ein Kind verloren hätten.
Viele dieser Frauen haben zudem Angst, wieder schwanger zu werden. Sie konnten den Schmerz mit dem Partner kaum teilen und empfanden nach der Fehlgeburt mehr Spannung und weniger Liebe in ihrer Beziehung. Gelang es den Partnern jedoch, ihre Anteilnahme zu zeigen, fühlten sich die Frauen persönlich und sexuell stärker zu ihnen hingezogen, erläutert Swanson.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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