Die Genetiker verwendeten für ihre Vergleiche die so genannte mitochondriale DNA der Tiere, die immer über die mütterliche Linie vererbt wird und so über Generationen konstant bleibt. Dadurch können die Sequenzen sehr gut verglichen und Verwandtschaftsverhältnisse zuverlässig bestimmt werden.
Zusätzlich gab das mitochondriale Erbgut den Wissenschaftlern Auskunft darüber, wann sich die Wege der Haushunde und der Dingos trennten: Im Gegensatz zur Kern-DNA, bei der sich die Erbinformationen beider Elternteile vermischen, stammen Veränderungen der mitochondrialen DNA ausschließlich aus Fehlern, die sich im Lauf der Zeit beim Kopieren einschleichen. Die Abweichungsrate zweier Sequenzen ist demnach ein Indikator für die vergangene Zeit.
Wiltons Ansicht nach brachten Handelsschiffe aus der Hafenstadt Malacca in Malaysia die Vorfahren der Dingos nach Australien. Dabei dienten die Tiere den Seeleuten wahrscheinlich nicht als Haustiere, sondern als Nahrungsquelle. Wilton und Savolainen gehen davon aus, dass die heute lebenden Dingos nur von einigen wenigen Tieren ? möglicherweise nur von einem einzigen Paar ? abstammen, da die DNA der Wildhunde untereinander nur sehr geringe Unterschiede zeigt.