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Silberproduktion in Südamerika begann schon vor der Zeit der Inkas

Geschichte|Archäologie

Silberproduktion in Südamerika begann schon vor der Zeit der Inkas
Bereits vor tausend Jahren – gut vierhundert Jahre vor dem Aufstieg der Inkas – begannen die Ureinwohner Südamerikas damit, Silber zu verarbeiten. Das schließt ein amerikanisch-kanadisches Forscherteam aus Sedimenten eines Sees in der Nähe der bolivianischen Stadt Potosi. Nach ihren Berechnungen wurden bereits vor der Zeit der Inkas einige tausend Tonnen Silber verarbeitet, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Science (Bd. 301, S. 1893).

Der See Laguna Lobato liegt in der Nähe der Silbermine Cerro Rico. Bislang war unbekannt, wann in den Anden damit begonnen wurde, Silbererze abzubauen. Die ältesten Gegenstände aus Silber sind erst aus der Zeit der Inkas bekannt, die etwa 1400 nach Christus begann. Mark Abbott von der University of Pittsburgh und Alexander Wolfe von der University of Alberta belegen jetzt aber, dass die Silber-Verhüttung schon in der Spätphase der Tiwanaku-Kultur begann, die 1100 nach Christus unterging.

Die Silbermine wurde ab dem Jahr 1000 ausgebeutet, schreiben die Forscher. Zu dieser Zeit wurde der See erstmals mit Schwermetallen wie Blei, Bismut, Antimon und Zinn verschmutzt, die bei der Verhüttung der Silbererze mit Abgasen in die Luft gelangten. Bis zum Jahr 1200 nahm die Verschmutzung des Sees wieder ab, was nach Meinung der Forscher den Niedergang der Tiwanaku-Kultur ? vermutlich ausgelöst durch eine Dürre ? widerspiegelt.

Mit dem Aufstieg der Inkas nahm die Blei-Belastung wieder zu. Der Anteil von Silber in den Sedimenten ist aber geringer als während des ersten Höhepunktes der Metallverarbeitung. Offenbar hatten die Inkas Fortschritte bei der Metallverarbeitung gemacht.

Die Ankunft der Spanier 1545 in Potosi ist ebenfalls in den Sedimenten zu erkennen: Die Europäer führten zunächst ihre eigene Verhüttungstechnik ein, die aber bei den bolivianischen Erzen nicht funktionierte. In dieser Zeit nahm die Schwermetallverschmutzung des Sees noch einmal erheblich zu.

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Ute Kehse
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