„Wir waren erschrocken“, berichtet Studienleiterin Chambers von der Auswertung der unerwartet sehr deutlichen Ergebnisse. Sie bestätigen den schon länger existierenden Verdacht, der Hormonspiegel bei Frauen könne die Aggressivität von Krebserkrankungen beeinflussen. So beschreiben einige Studien, dass die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung ansteigt, wenn Brustkrebspatientinnen in einer bestimmten Phase ihres Zyklus operiert werden.
Wie Östrogen und Progesteron die Metastasenbildung beeinflussen, wissen die Forscher jedoch noch nicht. Ann Chambers vermutet, die Hormone könnten beispielsweise die Struktur von Eierstockgewebe verändern oder das Wachstum von Blutgefäßen verstärken, so dass die Einnistung der Krebszellen und ihre Entwicklung erleichtert werden.
Da die Ergebnisse nicht einfach von Mäusen auf Menschen übertragen werden können, sind große klinische Studien in Vorbereitung. Sollte sich der gefundene Zusammenhang auch hier bestätigen, könnten Krebsoperationen so geplant werden, dass das Metastasenrisiko miniert wird. Ann Chambers hofft, die schützenden Hormone und ihre Wirkung in Kürze genauer zu identifizieren, damit sie schon vor Operationen verabreicht werden können.