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Weiblicher Zyklus beeinflusst Aggressivität von Krebs

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Weiblicher Zyklus beeinflusst Aggressivität von Krebs
Während bestimmter Phasen des weiblichen Zyklus bilden Tumore mehr Metastasen. Kanadische Forscher konnten in Laborversuchen mit Mäusen eindeutig zeigen, dass Zyklushormone wie das Gelbkörperhormon Progesteron und das weibliche Geschlechtshormon Östrogen die Verbreitung bestimmter Krebsarten beeinflusst. Das berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift Nature.

Die Wissenschaftler um Ann Chambers von der Universität von West-Ontario in London (Kanada) spritzten weiblichen Mäusen in verschiedenen Phasen ihres monatlichen Zyklus Krebszellen, die sehr leicht Metastasen bilden. Hatten die Tiere dabei hohe Östrogenspiegel im Blut, bildeten sich praktisch überhaupt keine neuen Tumoren. Dagegen entwickelte fast ein Drittel der Tiere, deren Progesteronwerte während der Injektion hoch waren, aggressive Sekundär-Tumoren.

„Wir waren erschrocken“, berichtet Studienleiterin Chambers von der Auswertung der unerwartet sehr deutlichen Ergebnisse. Sie bestätigen den schon länger existierenden Verdacht, der Hormonspiegel bei Frauen könne die Aggressivität von Krebserkrankungen beeinflussen. So beschreiben einige Studien, dass die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung ansteigt, wenn Brustkrebspatientinnen in einer bestimmten Phase ihres Zyklus operiert werden.

Wie Östrogen und Progesteron die Metastasenbildung beeinflussen, wissen die Forscher jedoch noch nicht. Ann Chambers vermutet, die Hormone könnten beispielsweise die Struktur von Eierstockgewebe verändern oder das Wachstum von Blutgefäßen verstärken, so dass die Einnistung der Krebszellen und ihre Entwicklung erleichtert werden.

Da die Ergebnisse nicht einfach von Mäusen auf Menschen übertragen werden können, sind große klinische Studien in Vorbereitung. Sollte sich der gefundene Zusammenhang auch hier bestätigen, könnten Krebsoperationen so geplant werden, dass das Metastasenrisiko miniert wird. Ann Chambers hofft, die schützenden Hormone und ihre Wirkung in Kürze genauer zu identifizieren, damit sie schon vor Operationen verabreicht werden können.

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