Obwohl das Meerwasser um die Korallenriffe herum nicht grundsätzlich sauerstoffarm ist, kommt den Fischen die Anpassung an geringe Sauerstoffmengen in bestimmten Situationen sehr zu gute. So müssen die Tiere beispielsweise in sauerstoffarmem Wasser ausharren, wenn sich auf den Riffen bei Ebbe kleine Tümpel bilden, die von der Wasserversorgung des Ozeans abgeschnitten sind. Auch ziehen sich die Fische häufig nachts ins Innere der Riffe zurück, um Räubern zu entgehen. Die Forscher vermuten, dass auch dort aufgrund schlechter Durchmischung des Wassers weniger Sauerstoff zur Verfügung steht.
Hier sei zum ersten Mal eine solch gute Anpassung an Sauerstoffmangel bei Bewohnern warmer Gewässer gefunden worden, schreibt Studienleiter Göran Nilsson. Sein nächstes Ziel ist es, die Mechanismen aufzuklären, die die Fische so widerstandsfähig machen. Wenn bekannt ist, wie das Gewebe der Tiere vor Schäden durch Sauerstoffmangel geschützt ist, ließen sich möglicherweise in Zukunft Schlaganfälle und Herzinfarkte beim Menschen vermeiden. Schließlich werden diese beiden häufigen Todesursachen ebenfalls durch Sauerstoffmangel in Gehirn und Herz verursacht.