Computerprozessoren werden schon bald so schnell sein und somit soviel Hitze produzieren, dass herkömmliche Luftkühlungen mit Ventilatoren nicht mehr ausreichen. Kühlsysteme, die die erzeugte Wärme mittels Flüssigkeiten abführen, würden dieses drohende Problem entschärfen. Doch die dazu nötigen Pumpen sind aufgrund mechanischer Bewegungen recht laut. Ein amerikanischer Wissenschaftler hat nun eine Pumpe entwickelt, die vollkommen ohne mechanische Bewegungen auskommt und daher geräuschlos ist. Darüber berichtet das Magazin New Scientist.
Die von Ken Goodson von der Universität von Stanford entwickelte Pumpe beruht auf dem aus der Zellbiologie bekannten Prinzip der Elektro-Osmose: Wenn eine elektrische Spannung an eine poröse Membran angelegt wird, bewegen sich in Wasser gelöste Ionen von einer Seite der Membran zur anderen: Wasser beginnt, durch die Membran zu fließen.
Goodsons Pumpe besteht nun aus einer flachen, nur zwei Millimeter dicken Scheibe aus Glas, die mit zwei Mikrometer großen Poren versehen ist. Durch das Anlegen einer Spannung an diese „Membran“ konnten in einem Demonstrationsexperiment 200 Milliliter Wasser pro Minute durch die Glasschicht gepumpt werden.
Damit ließen sich selbst Computerchips kühlen, die 120 Watt Wärme pro Quadratzentimeter Oberfläche ausstrahlen. Intels Centrino Chip erzeugt nur 35 Watt, so dass die Pumpe für kommende Computergenerationen gut gerüstet sein sollte.
Goodson hat nun damit begonnen, seine Idee zu vermarkten. Ob die großen Computerhersteller allerdings Wasserkühlungen für elektrische Schaltkreise wohlwollend aufnehmen werden, ist noch nicht abzusehen.
Stefan Maier