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Franzosen essen klein, aber fein – Hauptsache viel, heißt es in den USA

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Franzosen essen klein, aber fein – Hauptsache viel, heißt es in den USA
Franzosen sind trotz ihrer reichhaltigen Küche durchschnittlich schlank, da sie kleinere Portionen essen. Das ist das Fazit eines französisch-amerikanischen Forscherteams, das Portionsgrößen in den USA und Frankreich verglichen hat. Franzosen nehmen demnach im Durchschnitt trotz des hohen Fettgehaltes ihrer Ernährung weniger Kalorien als Amerikaner zu sich, da sie in Restaurants und Supermärkten kleinere Portionen bekommen. Das schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin Psychological Science (September-Ausgabe).

Viele übergewichtige Amerikaner blicken neidisch auf die andere Seite des Atlantiks: Obwohl sich die Franzosen mit ihren Croissants, ihrem Käse und ihren Pasteten extrem fettreich ernähren, sind dort nur sieben Prozent der Bevölkerung übergewichtig ? im Gegensatz zu 22 Prozent in den USA. Dieses scheinbar paradoxe Phänomen konnte nun ein Team aus französischen und amerikanischen Wissenschaftlern aufklären. Die Franzosen essen zwar tatsächlich anteilmäßig mehr Fett, da sie aber viel kleinere Portionen zu sich nehmen als die Amerikaner, ist die durchschnittliche Kalorienaufnahme in Frankreich geringer als in den USA.

Paul Rozin von der Penn-State-Universität in Philadelphia und seine Pariser Kollegen verglichen die Portionsgrößen in verschiedenen Restaurants in Paris und Philadelphia, darunter auch Fast-Food-Ketten, Pizzerien und Chinarestaurants. Im Durchschnitt bekamen die amerikanischen Restaurantgäste 25 Prozent mehr auf den Teller, in Chinarestaurants sogar 72 Prozent. Diese Vorliebe für größere Mengen erstreckte sich jedoch nicht nur auf Restaurants. Auch in Supermärkten sind vergleichbare oder sogar gleiche Artikel in Amerika größer oder schwerer. So sind Schokoriegel der gleichen Marke in den USA 41 Prozent schwerer als in Frankreich, Limonaden und Hot-Dogs etwa 60 Prozent größer und Joghurts werden in 82 Prozent größeren Kartons angeboten.

Auch empfehlen amerikanische Kochbücher mehr Zutaten für die gleiche Personenzahl. Selbst Restaurantführer spiegeln den Unterschied wider: In der amerikanischen Ausgabe des „Zagat Restaurantführers 2000“ wird dreimal so häufig die Größe der Portionen hervorgehoben wie in der französischen Edition. Die Studie zeige, dass nicht nur persönliche Willensstärke das Essverhalten beeinflusse, sondern auch die Umwelt eine wichtige Rolle spiele, sagt Studienleiter Rozin. Da Menschen dazu tendierten, alles zu konsumieren, was ihnen vorgesetzt wird, würden Amerikaner wahrscheinlich bei kleineren Portionen weniger essen ? und sich genauso satt fühlen.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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