Die größte Gefahr bei Radiotherapien ist die Schädigung von gesunden Zellen und Organen durch die Strahlung. Die Wissenschaftler verwendeten daher zur Zerstörung der Mikroben radioaktive Formen der Metalle Rhenium und Bismut, die beide innerhalb sehr kurzer Zeit zerfallen. Auch ist die Reichweite der abgegebenen Strahlung relativ gering, so dass praktisch ausschließlich die Zellen in der direkten Umgebung der Antikörper bestrahlt werden. Wegen der großen Nähe zwischen dem Antikörper und damit der Strahlungsquelle und der infektiösen Zelle können die Strahlendosen sehr gering sein.
Neben der Behandlung resistenter Formen bakterieller Infektionen eigne sich die neue Therapie auch für die Bekämpfung von Krankheiten, gegen die es bislang keine wirksamen Medikamente gibt, schreiben die Forscher. Eine große Zielgruppe sehen die Wissenschaftler auch in Patienten, deren Immunsystem beispielsweise durch eine Erkrankung wie Aids oder nach einer Transplantation unterdrückt ist und bei denen herkömmliche antimikrobielle Therapien nicht anschlagen.