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Haare aus der Petrischale?

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Haare aus der Petrischale?
Nur wenn die Haarwurzelscheide in Ordnung ist, kann auch Haar wachsen: Amerikanische Forscher haben ein Eiweißmolekül identifiziert, das Hautstammzellen in jene die Haarwurzel umgebende Zellen umwandelt. Dieses Molekül steuert gleichzeitig die korrekte Bildung des eigentlichen Haares. Damit ist die Grundlage für das Züchten von Haaren im Labor gelegt. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Genes and Development (Ausgabe vom 1. September).

Schon seit etwa zwanzig Jahren können Wissenschaftler Haut im Labor wachsen lassen. Sie benötigen dazu nur einige Haut-Stammzellen. Haare zu züchten scheint dagegen eine deutlich kompliziertere Aufgabe. Zwar entstehen auch Haarzellen aus Hautstammzellen, doch die Suche nach dem eigentlichen Auslöser für deren Umwandlung und dem ablaufenden genauen Mechanismus gestaltete sich als unerwartet schwierig.

Die Forscher um Elaine Fuchs von der Rockefeller-Universität in New York suchten nun auf genetischer Ebene nach dem verantwortlichen Faktor. Sie konnten ein genetisches Boten-Eiweißmolekül identifizieren, das bei Mäusen im Labor den normalen Haarwuchs steuert. Überraschenderweise sind jedoch die entscheidenen Zellen bei der Haarentstehung nicht die Haarwurzelzellen, sondern die so genannten Haarwurzelscheidenzellen, die die Haarwurzel innerhalb der Haut umgeben. Fehlt der Botenstoff, fehlen auch diese Zellen und es können keine normalen Haare gebildet werden.

Die Wissenschaftler hoffen, mit ihren Experimenten ihrem Ziel, Haare für Transplantationen zu züchten, einen wichtigen Schritt näher gekommen zu sein. Die Zusammenhänge seien jedoch sehr kompliziert, schreibt Studienleiterin Fuchs. So gebe es beispielsweise eine gewisse Kommunikation zwischen den verschiedenen Zelltypen im Haar, die zusammen mit anderen Faktoren das Aufdecken der genauen Zusammenhänge sehr erschwere.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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