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Pockenimpfung hält lebenslänglich

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Pockenimpfung hält lebenslänglich
Eine Pockenimpfung schützt vermutlich ein Leben lang. Mehr als 90 Prozent der Geimpften haben selbst 75 Jahre nach der Schutzbehandlung noch Antikörper gegen das Serum im Blut. Eine Terrorattacke mit dem Virus hätte daher wahrscheinlich weniger katastrophale Auswirkungen als befürchtet. Das berichten amerikanische Mediziner in der Fachzeitschrift Nature Medicine (Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1038/nm917).

Eigentlich wurde das Pockenvirus durch weltweite Impfungen vor mehr als zwanzig Jahren ausgelöscht. Pockenviren existieren heute nur noch in wenigen Labors unter Sicherheitsverwahrung. Für die Pockenimpfung wurde das so genannte Vacciniavirus verwendet. Dieses Virus geht vermutlich auf ein Kuhpockenvirus aus dem 19.Jahrhundert zurück und kommt in dieser Form in der Natur nicht vor. Es ist für den Menschen wesentlich weniger gefährlich als der eigentliche Pockenerreger, das Variolavirus.

Die Forscher um Mark Slifka von der Universität für Gesundheit und Wissenschaft in Beaverton untersuchten mehr als dreihundert Freiwillige, die im Laufe ihres Lebens gegen Pocken geimpft worden waren. 241 der Versuchsteilnehmer stammten aus den Vereinigten Staaten, 65 weitere aus insgesamt 34 anderen Ländern. Die Wissenschaftler prüften, wie lange und in welchem Ausmaß der Impfschutz anhielt. Dazu stellten sie fest, ob die Versuchspersonen Antikörper und so genannte T-Gedächtniszellen gegen den Impfstoff hatten.

Die Anzahl der vaccinia-spezialisierten T-Gedächtniszellen lässt im Laufe der Jahre nach einer Impfung langsam nach, fanden Slifka und seine Kollegen. Doch die Antikörper-Antwort des Immunsystems bleibt sogar über 75 Jahre hinweg stabil. Im Falle einer durch einen Terroranschlag ausgelösten Pockenepidemie wären somit vor allem diejenigen gefährdet, die nach den letzten größeren Pockenimpfungen Mitte der siebziger Jahre geboren wurden und daher keinen Impfschutz mehr haben.

Doch auch für diesen Teil der Bevölkerung wäre vermutlich zu wenig Impfstoff vorhanden. Allerdings haben amerikanische Forscher eine neue Methode entwickelt, einen Pockenimpfstoff herzustellen. Darüber berichten Richard Weltzin und seine Kollegen ebenfalls in Nature Medicine (doi:10.1038/nm916).

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