Bei verringerter Luftdichte aber gleichbleibendem Sauerstoffgehalt vergrößerten die Vögel deutlich die Schwingungsweite ihres Flügelschlags. Die Häufigkeit der Schläge erhöhten sie dagegen kaum. Selbst als die Wissenschaftler ihnen zusätzlichen Sauerstoff zur Verfügung stellten, konnten die Vögel die Frequenz nicht weiter erhöhen. Entzogen die Forscher den Tieren den Sauerstoff bei gleichbleibendem Luftdruck, fiel die Flügelschlagfrequenz, bis sie sich schließlich nicht mehr in der Luft halten konnten.
Zudem studierten Altshuler und sein Kollege die Flugkünste von mehr als vierzig Kolibriarten in verschiedenen Höhen auf Filmaufnahmen aus den peruanischen Anden. In der freien Natur fliegen die Vögel auf Höhen zwischen 400 bis 4.300 Metern. Bei diesen Beobachtungen konnten die Forscher die Ergebnisse aus dem Labor bestätigen.
Die Biologen vermuten, dass die Vögel den Flügelausschlag vergrößern, um mehr Auftrieb zu bekommen, da sie die Frequenz ihres Flügelschlags nicht weiter erhöhen können. Letzteres würde besondere Anforderungen an den Stoffwechsel stellen, die nur vorübergehend und unter bestimmten Umständen erfüllt werden können. Daher ist die Erhöhung der Flügelschlagfrequenz nicht geeignet, um den Auftrieb in großen Höhen zu erhalten.