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Forscher arbeiten an Gentest für Spermien

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Forscher arbeiten an Gentest für Spermien
Brasilianische Forscher wollen eine Alternative zur umstrittenen Präimplantations-Diagnostik entwickeln. Sie untersuchen nicht die Gene eines menschlichen Embryos auf Krankheiten, sondern unterziehen bereits das Spermium noch vor der Befruchtung einer Analyse. Über die Pläne der Wissenschaftler berichtet der Online-Dienst des Fachmagazins Nature.

Bei einer Form der künstlichen Befruchtung wird ein Spermium mit einer Nadel in eine weibliche Eizelle injiziert, aus der sich dann ein Embryo entwickelt. Der Mediziner Dmitri Dozortsev aus Sao Paulo behandelte das Spermium jedoch vor der Injektion chemisch, so dass die Hülle Löcher bekam.

Mithilfe von Enzymen veranlasste er daraufhin bei erhöhten Temperaturen, dass die Erbmoleküle des Spermiums sich vermehrten. Das bei dieser so genannten PCR (Polymerase Chain Reaction) entstandene neue Erbgut saugte er ab und konnte es untersuchen. Mit dem Spermium befruchtete er anschließend eine Eizelle.

Von insgesamt zehn Embryonen, die er auf diese Weise erzeugt hatte, besaßen zwei ein männliches Y-Chromosom, das nur vom Spermium kommen konnte. Dozortsev ist daher sicher, dass es trotz der eingreifenden Behandlung der Spermien tatsächlich zu einer Befruchtung kam.

Andere Mediziner sind jedoch skeptisch. ?Ich glaube nicht, dass diese Spermien noch irgendetwas befruchten konnten?, sagt etwa Yury Verlinsky vom Institut für Reproduktions-Genetik in Chicago. Die chemische Behandlung und das Erhitzen des Spermiums könnte verheerende Schäden an den Erbanlagen hinterlassen.

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Dozortsev hofft jedoch, in Zukunft mit schonenderen Methoden arbeiten zu können. Theoretisch könnten die Spermien dann vor der Befruchtung auf Krankheiten wie Muskeldystrophie oder Mukoviszidose hin untersucht werden. Bis ein entsprechendes Verfahren jedoch in Krankenhäusern eingesetzt wird, müsste noch in klinischen Test gezeigt werden, dass es auch ungefährlich ist.

ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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