Ein Gentest könnte in Zukunft Ärzten helfen, die medikamentöse Behandlung von Brustkrebspatientinnen effizienter zu machen. Ein so genanntes Genprofil könnte den Medizinern bereits vor dem Beginn der Behandlung zeigen, ob eine bestimmte Chemotherapie bei einer Patientin wirkt oder nicht. Das schreiben amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin The Lancet (Bd. 362, S. 362).
Für Frauen mit
Brustkrebs ist eine
Chemotherapie nach der Entfernung des eigentlichen Tumors überlebenswichtig. Bei einigen Patientinnen schlagen jedoch die gebräuchlichen Medikamente nicht an, und sie müssen dann mehrere langwierige Behandlungszyklen über sich ergehen lassen. Die Forscher um Jenny Chang vom Baylor College für Medizin in Houston könnten nun eine Möglichkeit gefunden haben, diese Resistenz vorherzusagen. Sie fanden einen Zusammenhang zwischen der Widerstandsfähigkeit von Tumoren gegen ein bestimmtes Medikament und der Aktivität einiger Gene im Tumorgewebe.
Die Mediziner entnahmen bei 24 Brustkrebspatientinnen Gewebeproben aus den Tumoren. Daraus erstellten sie genetische Profile, die zeigten, welche Genabschnitte dort aktiv und welche ausgeschaltet waren. Beim Vergleich dieser Genprofile fanden die Forscher deutliche Unterschiede: Bei Frauen, denen die Behandlung mit einem gebräuchlichen Medikament zur Chemotherapie nicht geholfen hatte, waren völlig andere Gene aktiv als bei solchen, die erfolgreich therapiert worden waren.
Sollte sich dieser Zusammenhang in weiteren Studien bestätigen, stehe der Entwicklung eines Gentests nichts mehr im Wege, schreiben die Wissenschaftler. Ein Arzt könnte dann anhand des Genprofils für jede Patientin eine individuelle Therapie entwickeln und so erfolglose Behandlungen vermeiden.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel