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Neues Desinfektionsmittel verdaut Prionen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Neues Desinfektionsmittel verdaut Prionen
Ein Enzym aus heißen Quellen kann die Ansteckungsgefahr mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit im Operationssaal minimieren. Britische Wissenschaftler entwickelten zusammen mit einer Biotechnologie-Firma ein neues Desinfektionsmittel, das im Gegensatz zu gängigen Sterilisationsmethoden Prionen sehr erfolgreich zerstören kann. Das berichtet der Online-Dienst des Wissenschaftsmagazins New Scientist.

Prionen sind schwer zu knacken: Die Erreger von BSE und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit widersetzen sich hartnäckig nahezu allen Versuchen, sie abzutöten. Gängige Sterilisationsmethoden wie das Kochen bei hohem Druck und Temperaturen von über 120 Grad Celsius oder eine intensive UV-Bestrahlung überstehen viele der Eiweißmoleküle völlig unbeschadet.

Das von den britischen Forschern der Health Protection Agency in Porton Down und der Firma Genencor entwickelte Desinfektionsmittel soll nun Abhilfe schaffen. Der Hauptwirkstoff ist ein Enzym, das die Prion-Eiweißmoleküle spalten und damit unschädlich machen kann. Das Enzym gehört zu einer Gruppe von hitzestabilen Eiweißen und stammt ursprünglich aus Bakterien, die in heißen Quellen leben. Seine Eigenschaften wurden von Genencor-Wissenschaftlern so verändert, dass es speziell die Prion-Eiweisse zerstört.

Haupteinsatzgebiet für das neue Desinfektionsmittel wird die Sterilisation von Operations- und Untersuchungsbesteck sein, kündigen die Wissenschaftler an. Die chirurgischen Geräte werden zusammen mit dem Enzymmittel auf 60 bis 80 Grad erwärmt. Bereits eine Stunde reiche aus, alle Erreger zu zerstören, versichern die Forscher.

Zur Zeit werden in Großbritannien für viele chirurgische Eingriffe Einwegoperationsbestecke verwendet, um Übertragungen der so genannten neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit so gut wie möglich auszuschließen. Es ist nicht bekannt, wieviele Menschen tatsächlich infiziert sind. Verantwortlich dafür ist besonders die lange Inkubationszeit und das Fehlen eines zuverlässigen Diagnoseverfahrens.

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