Ob Tyrannosaurus rex eine grüne Haut mit schwarzen Punkten hatte oder braun-rot gefleckt war, bleibt bislang der Fantasie von Buch-Illustratoren überlassen. Doch möglicherweise nicht mehr lange: Ein britisch-australisches Forschertem berichtet in der Fachzeitschrift Proceedings B: Biology Letters (DOI 10.1098/rsbl.2003.0055) der britischen Royal Society, dass sich die Original-Farben einiger ausgestorbener Tiere rekonstruieren lassen.
Andrew Parker von der University of Oxford und David McKenzie von der University of Sydney untersuchten einen 50 Millionen Jahre alten Käfer aus der berühmten Fossilienfundstätte von Messel. Der Käfer war so gut erhalten, dass seine metallisch leuchtende blaue Farbe direkt nach dem Fund noch zu erkennen war. Als das Exemplar getrocknet wurde, verschwand sie jedoch.
Solche irisierenden Farben, die zum Beispiel bei Vögeln, Schmetterlingen und Fischen vorkommen, waren bei ausgestorbenen Tieren bislang unbekannt. Sie werden nicht durch Pigmente, sondern durch dünne Schichten mit verschiedenen Lichtbrechungseigenschaften hervorgerufen, an denen das Sonnenlicht reflektiert wird und Interferenzen bildet.
Parker und McKenzie konnten nachweisen, dass sich die Farbe des Käfers allein aus der Dicke der Schichten hätte berechnen lassen, wenn er weniger gut erhalten gewesen wäre. Sie hoffen nun, die Färbung noch älterer ausgestorbener Tiere herausfinden zu können, zum Beispiel die von 400 Millionen Jahre alten Trilobiten aus Wales.
Ute Kehse