Eierstockkrebs könnte in Zukunft so leicht zu diagnostizieren sein wie beispielsweise Eisenmangel oder eine HIV-Infektion. Ein Bluttest auf bestimmte Eiweißmoleküle soll helfen, die Krebserkrankung frühzeitig zu entdecken. Diese Vision stellt der kanadische Forscher Eleftherios Diamandis vom Mount-Sinai-Krankenhaus in Toronto auf dem Treffen der Amerikanischen Vereinigung für klinische Chemie (AACC) in Philadelphia vor.
Fünf Jahre lang hatten der Mediziner und sein Team Blutproben von Patientinnen mit Eierstockkrebs gesammelt und gleichzeitig die Krankengeschichte der Frauen aufgezeichnet. Die Wissenschaftler fanden in den Proben ein gehäuftes Vorkommen bestimmter Eiweißmoleküle. Die höchste Konzentration dieser Markerproteine entdeckten die Forscher im Blut von Patientinnen mit dem schwersten Verlauf der Krebserkrankung.
Ob die Eiweißmoleküle auch bereits im Frühstadium von Eierstockkrebs im Blut nachgewiesen werden können, wissen Diamandis und sein Team allerdings noch nicht. Sie hoffen jedoch, dass mit dem neuen Marker einmal eine frühe Diagnose der Krebserkrankung möglich sein wird.
Eierstockkrebs tritt meistens bei Frauen über 50 auf. Besonders gefährlich ist er, da die betroffenen Patientinnen keinerlei Symptome aufweisen, bis sich der Krebs schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet. Die bisherige Diagnose durch Abtasten und verschiedene Ultraschallmethoden ist sehr aufwändig und nicht sehr genau.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel