Ein Schlüsselelement scheint hierbei ein Gen zu sein, das für die Verteilung des Glückshormons Serotonin im Gehirn zuständig ist. Dieses Gen kommt in einer kurzen und einer langen Variante vor. Die Kombination dieser Formen im menschlichen Erbgut scheint die Neigung zu Depressionen zu bestimmen: Die Forscher fanden bei fast der Hälfte der Probanden, bei denen nach schweren Schicksalsschlägen Depressionen diagnostiziert wurden, zwei Kopien der kurzen Genform, während nur 17 Prozent der depressiven Patienten zwei lange Kopien besaßen. Warum die Probanden mit der kurzen Form des Gens soviel anfälliger für Depressionen sind, können die Wissenschaftler jedoch noch nicht genau sagen.
Die Vorhersage des Auftretens von Depressionen nach Schicksalsschlägen auf Grund der Genvariante sei ebenso zuverlässig wie das Einschätzen der Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche nach der Bestimmung der Knochendichte, behaupten die Wissenschaftler. Einschränkend bestätigen sie jedoch, dass zur Verwertung ihrer Ergebnisse in einer Therapie weitere Studien notwendig sind.