Das Schwermetall Cadmium verursacht bei Ratten die gleichen körperlichen Veränderungen wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin Nature Medicine (Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1038/nm902).
Die Forscher um Mary Beth Martin von der Georgetown-Universität in Washington (USA) fanden in den Ratten nach Cadmium-Behandlung vergrößerte Gebärmuttern, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, verstärktes Wachstum der Brustdrüsen und typische genetische Antworten auf
Östrogene. Auch setzte bei weiblichem Nachwuchs der Ratten die Pubertät deutlich früher ein als gewöhnlich.
Übertragen auf den Menschen könnten die von den Wissenschaftlern beobachteten körperlichen Veränderungen möglicherweise auf ein erhöhtes Risiko von Brustkrebs hindeuten, interpretieren die Forscher ihre Ergebnisse.
Cadmium ist als Bestandteil von Batterien und Farbpigmenten eines der häufigsten umweltbelastenden Schwermetalle. Es ist schon lange bekannt, dass hohe Dosen beim Menschen Nierenschäden, Knochenkrankheiten und Krebs auslösen können. Für die neue Studie wurden jedoch bislang als harmlos geltende Cadmium-Konzentrationen eingesetzt, die innerhalb der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebenen Grenzwerte lagen.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel