Flugzeuge und Satelliten können mit Hilfe von Radar in den Erdboden hineinschauen. Israelische Forscher haben belegt, dass beeindruckende Bilder von ehemaligen Flussläufen unter dem Boden der Sahara vermutlich keine technischen Artefakte sind, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scienstist (12. Juli, S. 12). Die Technik könnte beispielsweise auch die Suche nach archäologischen Stätten oder Artefakten vereinfachen, hoffen die Forscher.
Bisher haben Wissenschaftler nur vermutet, dass auf Radarbildern von Sand- und Eiswüsten ehemalige Flüsse, von Gletschern verborgene Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche sichtbar werden. Um dem nachzugehen, haben Dan Blumberg und Julian Daniels von der israelischen Ben Gurion-Universität Aluminium-Quadrate in der Negev-Wüste vergraben und die Gegend vom Flugzeug aus mit Radar abgetastet. Anschließend konnten sie auf den angefertigten Radarbildern die vergrabenen Metallteile erkennen, was nach Ansicht der Forscher beweist, dass unbekannte Strukturen auf Radaraufnahmen von existierenden Objekten stammen.
Die Technik eignet sich allerdings nur für trockene Gebiete, räumen die Forscher ein. Feuchte Böden absorbieren die Radarstrahlen bereits an der Erdoberfläche. Für eine Untersuchung von Wüsten, sowie des Untergrundes auf dem Mars und einigen Monden in unserem Sonnensystem sei die Methode allerdings gut geeignet. Mit einer Weiterentwicklung der konventionellen Techniken könnten nach Meinung der Forscher Objekte entdeckt werden, die bis zu neun Meter unter der Oberfläche verborgen sind.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek