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Dynamische Dreierbeziehung im Kugelsternhaufen

Astronomie|Physik

Dynamische Dreierbeziehung im Kugelsternhaufen
In einem uralten Kugelsternhaufen haben Astronomen erstmals einen Planeten entdeckt. Das deute darauf hin, dass die Sternenbegleiter schon wesentlich früher in der Geschichte des Universums entstanden sind als bislang gedacht, schreiben amerikanische Forscher im Journal Science (Bd. 301, S. 151 u. 193).

Bisher waren Astronomen davon ausgegangen, dass sich im Universum erst eine gewisse Menge durch Supernovae erzeugte schwere Elemente ansammeln mussten, damit Planeten geboren werden konnten. Denn selbst Gasplaneten wie Jupiter und Saturn sind um einen Gesteinskern aus Silizium und Eisen gewachsen. In Kugelsternhaufen, die zu den ältesten Gebilden des Universums gehören und deren Sterne nur wenig schwere Elemente enthalten, konnten bislang keine Planeten gefunden werden.

Steinn Sigurdsson von der Pennsylvania State University und seine Kollegen entdeckten jetzt jedoch einen Gasplaneten im 12,7 Milliarden Lichtjahre alten Kugelsternhaufen M4, der zur Milchstraße gehört. Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble fanden sie heraus, dass der Neutronenstern B1620-26 von einem weißen Zwerg und einem Planeten mit 2,5 Jupitermassen umkreist wird.

Aus den Beobachtungen schließen die Astronomen, dass die drei Himmelskörper vor einigen hundert Millionen Jahren ein turbulentes Rendezvous hatten. Der weiße Zwergstern, so berichten Sigurdsson und Kollegen, zog ursprünglich mit seinem Planeten unabhängig durchs All. Doch irgendwann kamen die beiden dem Neutronenstern zu nah. Bei der Begegnung wurde der ursprüngliche Begleiter des Pulsars aus dem System geworfen, der weiße Zwerg ließ sich in einer engen Bahn um den Neutronenstern nieder, und der Planet zieht seitdem in einem Jahrhunderte dauernden Orbit seine Runden.

Die überraschende Entdeckung könnte auch Auswirkungen auf Theorien zur Entstehung des Lebens haben. Mit den ersten Planeten könnten schon früh die ersten Lebewesen im Universum aufgetaucht sein.

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Ute Kehse
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