Eine neue Software für Flugzeuge soll das Eindringen in Luftsperrzonen verhindern. Sobald ein Pilot in eine solche Zone eindringen will, lenkt sie das Flugzeug in die entgegengesetzte Richtung. Mit dieser Kontrollfunktion wollen die Erfinder terroristische Anschläge verhindern, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist (5. Juli).
Seit den Anschlägen des 11. Septembers suchen Fluggesellschaften und Behörden nach sicheren Methoden zum Schutz wichtiger Gebäude.
Edward Lee und sein Forscherteam von der
Universität von Kalifornien in Berkeley haben ein System mit dem Namen “Soft Walls” entwickelt, das ein Flugzeug in der Nähe von Flugverbotszonen auf Kurs hält. Die Kraft, mit der das System das Eindringen in eine verbotene Zone verhindert, erscheint dem Piloten dabei wie ein starker Wind oder ein äußeres Hindernis.
Die Software erkennt Sperrgebiete mittels des Satellitennavigationssystems GPS und kann bei einer Störung auf andere Navigationshilfen, wie beispielsweise Signale von Flughäfen, umschalten. Der Einbau der Technik erfordert in modernen computergesteuerten Flugzeugen nur einige Softwareänderungen. Nach erfolgreichen Computersimulationen will Lee das System nun in Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Boeing in realitätsnahen Simulatoren testen.
Alternative Sicherheitssysteme, bei denen die Flugzeuge im Fall einer Entführung vom Boden aus kontrolliert werden, sind laut Lee weniger sicher. Sie seien auf eine Funkverbindung zwischen Flugzeug und Bodenkontrolle angewiesen, und wenn diese gestört oder von Terroristen übernommen wird, kann ein Flugzeug sogar vom Boden aus entführt werden.
ddp/bdw ? Christine Harbig