Im Londoner Zoo hat das Personal des Reptilienhauses eine neue Speikobra-Art entdeckt. Bei der mittlerweile auf den Namen „Nubische Speikobra“ (lateinisch „Naja nubiae“) getaufte Schlange handelt es sich eindeutig um eine neue Spezies und nicht um die bereits bekannte Rote Speikobra, bestätigte ein Schlangenspezialist von der Universität von Wales in Bangor. Wolfgang Wüster nutzte zur Identifikation sowohl äußere Merkmale als auch eine vergleichende DNA-Analyse.
Die Schlangen waren bei einem illegalen Tierhandel konfisziert und dem Zoo von London übergeben worden. Ihr Herkunftsort war daher unbekannt. Doch Wüster und seine Kollegen fanden mit detektivischem Gespür heraus, dass die Kobras vor allem aus Südägypten und dem Sudan stammten. Dieser Gegend, dem ehemaligen Nubien, verdanken die Schlangen auch ihren Namen, berichtet die Universität von Wales in Bangor.
Die Kobras scheinen sich im Zoo wohl zu fühlen und haben bereits begonnen zu brüten. Da insgesamt nur wenig über die neue Speikobra-Spezies bekannt ist, sind die Wissenschaftler darüber höchst erfreut. Es sei immerhin möglich, dass die Schlangenart vom Aussterben bedroht ist, erklärt Wüster. Zudem müsse überprüft werden, ob ihr Gift durch bereits bekannte Gegenmittel neutralisiert werden kann.
ddp/bdw – Stefanie Offermann