Babys erkennen weniger von ihrer Umwelt, als bisher von Wissenschaftlern angenommen. Das behauptet ein britischer Forscher, der Kleinkindern Gegenstände zeigte, die er kurzzeitig hinter einem Vorhang verschwinden ließ. Erst im Alter zwischen vier bis sechs Monaten durchschauten die Kinder den Trick und nahmen wahr, dass es sich um ein und dasselbe Objekt handelte, teilt die britische Organisation Economic and Social Research Council in einer Erklärung mit.
Der Psychologe Gavin Bremner von der Universität Lancaster wollte wissen, ob das Verständnis für das Erkennen und Wiedererkennen von Dingen angeboren ist oder durch Erfahrung erworben wird. Dazu bewegte er vor den Augen seiner kleinen Probanden verschiedene Dinge wie etwa einen Ball von links nach rechts und lies das Gezeigte dabei kurz hinter einem in der Breite veränderbaren Vorhang verschwinden.
Aus den erstaunten Blicken der Kleinen schloss der Forscher, dass zwei Monate alte Kinder auch bei einem schmalen Vorhang nicht bemerkten, dass es sich um ein und denselben Gegenstand handelte. Vier Monate alte Kinder erkannten das Gezeigte schon wieder, wenn es erneut auftauchte. Aber erst mit sechs Monaten bereiteten den Kindern selbst ein breiter Vorhang keine Probleme mehr.
Als Erwachsene nehmen wird die Welt und die darin vorkommenden Dinge in einem kontinuierlichen Fluss war. Entgegen der Annahme vieler Forscher muss diese Fähigkeit erlernt werden und ist uns nicht genetisch gegeben, folgert Bremner aus seinen Versuchen.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek