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Büsten aus Staub

Geschichte|Archäologie

Büsten aus Staub
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Kopf der Hygeia, Göttin der Gesundheit: Nachbildung aus poliertem Marmorstaub. (Foto: Fraunhofer IFAM)
Aus Marmorstaub lassen sich künftig Replikate von Statuen herstellen. Dazu wird der beim Abbau von Marmor als Abfall anfallende Staub mit einem Bindemittel vermischt. Nach einer Aushärtungszeit von einem halben Tag ist die Kopie fertig. Das Verfahren ist damit deutlich schneller und preisgünstiger, als handgefertigte Kopien von einem Steinmetz, berichtet die Fraunhofer-Gesellschaft.

Viele Museen ersetzen ihre kostbaren Schätze durch Repliken, damit sie nicht beschädigt werden. Solche Kopien herzustellen kostet jedoch Zeit und Geld. Bei dem von Wissenschaftlern des Fraunhofer-Institutes für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen und Partnern aus Großbritannien und Griechenland entwickelten Verfahren erfasst zunächst ein transportables Gerät die Konturen und Maße eines Originals, beispielsweise eines Kopfes.

Anhand dieser Daten erstellt es automatisch ein dreidimensionales Computermodell. Anschließend kann die Kopie durch eine computergesteuerte Düse Schicht für Schicht aus pulverförmigen Materialien aufgebaut werden. Diese Methode wird als Rapid-Prototyping-Verfahren bezeichnet. Nach dem 3D-Druck besteht die Replik zu 35 Prozent aus Luft. Zur Festigung wird unter Vakuum ein Bindemittel in die Poren eingebracht. Nach der Aushärtung kann sie problemlos geschliffen und poliert werden. Das Fraunhofer-Institut fand die für diesen Prozess optimale Mischung aus Marmorstaub und Bindemittel.

Die Stabilität ist dann für lange Zeit gewährleistet. Die Forscher testeten die Haltbarkeit fertiger Objekte in einer Klimakammer zwischen minus 30 und mehr als 100 Grad Celsius, sowie mit einem UV- und Salzsprühnebeltest. Auch die seit Februar 2001 auf dem Dach der griechischen Partnerfirma aufgestellte Marmorbüste von Josef von Fraunhofer trotzt bislang erfolgreich dem dortigen Klima.

Christine Harbig
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