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Einmal schüchtern, immer schüchtern?

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Einmal schüchtern, immer schüchtern?
Ob ein erwachsener Mensch gegenüber anderen Personen schnell ängstlich reagiert, entscheidet sich oft schon in frühester Kindheit. Das behaupten amerikanische Forscher. Sie haben die Hirnaktivität Erwachsener beobachtet, die bereits als Kleinkinder von einem Psychologen auf ihre sozialen Ängste hin untersucht worden waren. Waren die Testpersonen als Kinder schüchtern, zeigten sie auch als Erwachsene noch verstärkte Aktivitäten in einem Angstzentrum des Gehirns, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Science“ (Bd. 300, S. 1952).

Der Psychologe Carl Schwartz von der Harvard-Universität und seine Kollegen präsentierten den Testpersonen, die alle um die 21 Jahre alt waren, unbekannte Gesichter. Währenddessen zeichneten sie mit einem bildgebenden Verfahren die Hirnaktivitäten der Probanden auf. Die Testpersonen waren als Kinder von dem Harvard-Forscher Jerome Kagan untersucht worden, der auch an der neuen Studie wieder teilnahm.

Abweichende Hirnaktivitäten zeigten sich unter anderem im so genannten Mandelkern, der Furcht- und Schreckreaktionen des Gehirns organisiert. Die Hirnregion war bei der Präsentation der Gesichter meist ruhig, wenn die Testpersonen schon als Kinder keine Angst vor Unbekannten hatten. Waren die Untersuchten jedoch einmal schüchterne Kinder, war der Mandelkern bei der neuen Untersuchung deutlich aktiver.

Für die Forscher ist dies ein Hinweis, dass soziale Ängste angeboren sein können und einen Menschen unter Umständen ein Leben lang belasten. Unklar sei jedoch, ob die Aktivität des Mandelkerns die Ursache der Ängste ist, oder vielmehr die Folge unterschiedlicher Temperamente.

ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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