Nur bei Frauen erhöht sich durch sportliche Betätigung die Menge an Blutgefäßen, welche die Muskeln mit Sauerstoff versorgen. Bei Männern dagegen verändert sich die Dichte dieser Gefäße unter körperlicher Belastung nicht. Unabhängig vom Geschlecht führt intensiver Sport jedoch messbar zu einem langfristig höheren Sauerstoffverbrauch im Körper. Das berichten amerikanische Wissenschaftler auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Sportmedizin in San Francisco.
24 Wochen lang ließen Brain Duscha von der Duke-Universität in Durham (USA) und seine Kollegen zwölf Frauen und zehn Männer intensiven Sport betreiben, entsprechend etwa 32 Kilometern Joggen pro Woche. Bei allen Studienteilnehmern bestand das Risiko, aufgrund ihres Übergewichts an Diabetes oder Herzleiden zu erkranken.
Mit dünnen Nadeln entnahmen die Forscher vor und nach der Trainingsphase Muskelgewebe, um die Gefäßdichte zu messen. Gleichzeitig bestimmten sie die maximale Menge an Sauerstoff, die pro Minute vom Blut an das Muskelgewebe abgeben werden konnte. Beide Messparameter hängen offenbar unmittelbar zusammen. Doch während sich die Sauerstoffmenge bei allen Teilnehmern nach den 24 Wochen um zwanzig Prozent erhöht hatte, war nur bei den Frauen auch gleichzeitig die Gefäßdichte um knapp ein Fünftel angestiegen.
Die unterschiedliche Reaktion der Muskelgefäße bei Frauen und Männern könnte an der Ausgangssituation liegen, erklärt Duscha. Männer hätten von vorneherein eine höhere Dichte dieser Blutgefäße, so dass bei ihnen auch ohne eine Vermehrung der Gefäße mehr Sauerstoff transportiert werden könne.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann