Britische Forscher arbeiten an psychologischen Tests, die zwanghaft zum Mord neigende Menschen erkennen sollen, noch bevor jemand zu Schaden gekommen ist. Mit Hilfe von Assoziationstests konnten die Wissenschaftler in einer Versuchsreihe nach eigenen Angaben immerhin schon nicht zwanghaft handelnde Mörder oder ungefährliche Psychopathen von Menschen unterscheiden, deren Gemüt mit Macht zum Mord drängt. Über die Studie berichtet das Magazin “Nature” (Bd. 423, S. 497).
Psychopathische Mörder können häufig ihre Vorliebe für Gewalt und ihre Skrupellosigkeit extrem gut verstecken, schreiben Nicola Grey und ihre Kollegen von der britischen Cardiff-Universität. Psychologen sind daher mit herkömmlichen Mitteln oft nicht in der Lage, die Motive dieser Menschen zu ergründen.
Das Team und Grey hat daher einen Assoziationstest entwickelt und an über hundert Straftätern erprobt, der nach Angaben der Forscher selbst einen sorgfältig versteckten Gewaltdrang offenbart. Das Problem dieser Menschen ist meist nicht eine fehlende Kontrolle über innere Impulse oder eine mangelnde Intelligenz, erklärt Grey, sondern eine tief verwurzelte, positive Einstellung gegenüber Gewalt. Von diesen Anschauungen würden sie selbst nach ihren ersten Morden nicht lassen, während etwa nichtpsychopathische Gewalttäter die Folgen ihrer Handlungen oftmals bedauern.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek