Raucher haben unter Nikotinentzug eine verschobene Zeitwahrnehmung. Zu diesem Ergebnis kamen amerikanische Wissenschaftler, nachdem sie Raucher und Nichtraucher eine bestimmte Zeitdauer schätzen ließen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichen sie in der Fachzeitschrift “ Pharmacology Bulletin“ (Mai-Ausgabe).
Nach 24 Stunden ohne eine Zigarette sollten zwanzig Raucher sagen, wie lang ihnen ein Zeitintervall von 45 Sekunden vorkam. Sie überschätzten sich deutlich: Den meisten kamen die 45 Sekunden wie eine Minute oder noch länger vor. Die Wissenschaftler um Laura Klein von der Universität von Pennsylvania vermuten, dass diese verzerrte Zeitempfindung mit einer generell verringerten Aufmerksamkeit und Konzentration einhergehen. Nichtraucher und Raucher, die nicht auf ihr Nikotin verzichten mussten, hatten im Gegensatz zu den Abstinenzlern eine sehr akkurate Zeitwahrnehmung.
Laura Klein hofft, dass sich die Forschung in Zukunft mehr darauf konzentrieren wird, Fähigkeiten von Rauchern wie etwa die Aufmerksamkeit zu untersuchen. Denn Nikotin und Nikotinentzug scheinen diese deutlich zu verändern.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann
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