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Genetischer Schutz vor "Fremdgehen" bei Gentech-Pflanzen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Genetischer Schutz vor "Fremdgehen" bei Gentech-Pflanzen
Kanadische Forscher haben einen genetischen Trick entwickelt, der verhindert, dass sich Gentech-Pflanzen mit wilden Artgenossen kreuzen. Dennoch würden sich solche Gentech-Pflanzen normal über Samen weiterzüchten lassen, berichten die Wissenschaftler um Johann Schernthaner in einer Vorabpublikation des Fachmagazins „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Das Projekt wurde von der Firma „Dow Agrosciences Canada“ mitfinanziert.

Das Team vom Forschungsunternehmen „Agriculture and Agri-Food Canada“ in Ottawa testete den genetischen Fremdgeh-Schutz an Tabakpflanzen. In einigen Pflanzen fügten die Wissenschaftler ein Gen ein, das die Sprossung der Samen verhinderte und die Pflanzen so unfruchtbar machte. Diese Pflanzen kreuzten die Forscher mit solchen, die Gene trugen, welche das Anti-Sprossungs-Gen blockierten. Aus der Kreuzung gewannen die Forscher daher Gentech-Tabakpflanzen, die sich normal fortpflanzten. Solche Gentech-Pflanzen könnten Agrofirmen an Bauern liefern.

Dabei wäre die gewünschte genetische Veränderung, etwa eine Resistenz gegen Insekten, an das Anti-Sprossungs-Gen gekoppelt. Diese Resistenz könnte sich nicht in Wildpflanzen festsetzen: Wenn Gentech-Pollen wilde Artgenossen bestäuben, so würden die Insekten-Resistenz gekoppelt an das Anti-Sprossungs-Gen und das Blockergen schnell eigene Wege gehen. In der Folge wären Wildpflanzen mit der Insekten-Resistenz unfruchtbar.

Unter Laborbedingungen funktioniere das System gut, schreiben die Forscher. Für die Praxis müsste es jedoch optimiert werden. Dann könnte die Technologie vielen Befürchtungen von Umweltschützern, Ökobauern und Entwicklungshelfern entgegentreten: Eine der größten Sorgen ist gerade, dass sich die eingefügten Gene in der Umwelt unkontrolliert ausbreiten. Umgekehrt haben Lösungsansätze wie die Terminator-Technologie, die ein Auskreuzen, aber auch eine normale Weiterzüchtung verhindert, den Nachteil, dass Bauern ihr Saatgut alljährlich neu einkaufen müssten.

ddp/bdw ? Marcel Falk
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