Ein Gedächtnis-Gen könnte die Entstehung von Hautkrebs fördern. Das Gen, das normalerweise im Gehirn Lern- und Erinnerungsprozesse mitregelt, kann in Hautzellen bösartige Tumore auslösen. Das berichten amerikanische Forscher in einer Vorabpublikation des Fachmagazins „Nature Genetics“ (DOI: 10.1038/ng1148).
Die Wissenschaftler um Suzie Chen von der Rutgers-Staatsuniversität in New Jersey untersuchten Mäuse, die besonders häufig so genannte Melanome entwickeln, die aggressivste Form eines Hautkrebses. Bei den Tieren begann ein üblicherweise nur im Gehirn aktives Gen plötzlich auch in Hautzellen zu arbeiten und geriet außer Kontrolle, fanden die Forscher. Das gleiche Gen wütet auch in menschlichen Hauttumoren: In jedem dritten Melanom entdeckten die Forscher eine Überaktivität des Gedächtnis-Gens.
Heutige Chemotherapien versagen oft bei Melanomen. „Nachdem wir nun zumindest eine genetische Ursache in Melanomen verstehen, können wir möglicherweise neue, gezielter wirkende Medikamente entwickeln“, sagt Chen. An den bösartigen Hauttumoren erkranken durchschnittlich acht von 100.000 Menschen.
ddp/bdw ? Marcel Falk
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