Auch ein gewünschtes Verhalten in Bezug auf Magnetisierbarkeit ließ sich so erreichen. Hauptbeitrag aus der Theorie ist, dass alle verwendeten Elemente bestimmte Werte bei drei so genannten elektronischen, magischen Zahlen aufweisen. Dazu gehört eine passende Anzahl der Elektronen in der äußersten Schale (Valenzelektronen) von im Durchschnitt 4,24, eine bestimmte Bindungsstärke der Atome im reinen Element und ein Wert für die Elektronegativität von 2,45 Elektronenvolt, das in der Anordnung der inneren „d-Orbital“-Elektronen begründet liegt.
Mit verschiedenen Spektroskopie-Methoden ? von Aufnahmen mit einem Rastertunnelmikroskop bis zur Analyse der elektronischen Eigenschaften ? analysierten Saito und Kollegen die innere Struktur ihrer Legierungen bis in den Nanometer-Bereich. So verändert sich die Kristallstruktur der Legierungen selbst bei starker plastischer Verformung nur wenig. Bei den meisten Metallen dagegen ordnen sich die Atome in diesen Gittern neu an und begründen damit eine typische Sprödigkeit der Metalle, die schließlich zu Brüchen führt. In den neuen Legierungen verhindern dagegen gezielt eingebaute, elastische Bereiche diese Schwächung des Materials.
Experten sehen in dieser neuen Art der „Planung“ von Legierungseigenschaften die Zukunft der Materialforschung. Erste Anwendungen für ultraleichte, verformbare und dabei stabil bleibende Legierungen ergeben sich unter extremen Bedingungen wie an Bord von Raumfähren oder der Internationalen Raumstation.