Es ist geschafft: Das gesamte menschliche Genom ist durchsequenziert. Es gibt es keine größeren Lücken mehr im drei Milliarden Basenpaare langen Genom, meldet der „New Scientist“ in seiner Online-Ausgabe.
Offiziell wurde am Montag, 14. April, in Washington die Endversion des menschlichen Genoms bekannt gegeben. Francis Collins, Direktor des US National Human Genome Research Institut, bezeichnet dies als die vorläufig letzte Stufe in diesem umfassenden Sequenzierungsprojekt. Es gibt wohl immer noch Bereiche, deren Sequenzierung zurzeit technisch unmöglich ist. Sie belaufen sich aber nur auf etwa eineinhalb Prozent der insgesamt über drei Milliarden Basen.
Am meisten beigetragen haben zu diesem Werk Wissenschaftler des Wellcome Trust Sanger Instituts in England. Sie lieferten etwa ein Drittel der Sequenzdaten. Während die gesamte Sequenz des menschlichen Genoms im Internet frei verfügbar ist, wird die gesamte Analyse dieser Rohdaten noch eine Weile auf sich warten lassen.
Dieses Ergebnis dürfte weitreichende Konsequenzen haben in der Aufklärung von Krankheiten. Bereits die Sequenz eines Chromosoms, der Nummer 20, hat nach Allan Bradley, dem Direktor des Sanger Instituts, die Suche nach Genen erheblich beschleunigt. Auf diesem Chromosom befinden sich Gene, die im Zusammenhang mit Diabetes und Leukämie stehen.
Stefanie Offermann