Ein genetisch aufgemotzter Impfstoff gegen Tuberkulose schützt besser vor der tödlichen Krankheit als bisherige Mittel. Das berichten französische Forscher nach Versuchen an Mäusen und Schweinen in einer Vorabpublikation des Fachmagazins „Nature Medicine“.
Das Team um Stewart Cole vom Pasteur-Institut in Paris schleuste rund ein Dutzend Gene in den am weitesten verbreiteten Impfstoff „Bacille Calmette-Guérin“, kurz BCG, ein. Den ungefährlichen Lebendimpfstoff hatten Forscher zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Tuberkulose-Erreger gezüchtet. In dem langwierigen Selektionsverfahren zur Gewinnung harmloser Keime hatte der Erreger BCG über 100 Gene verloren. Coles Team gab den Impf-Bazillen nun jene Gene zurück, die das Immunsystem besonders stark aktivieren. Das verstärkte die Schutzwirkung bei geimpften Mäusen und Schweinen. Noch sei aber nicht bekannt, ob der genetisch veränderte Impfstoff unerwünschte Nebenwirkungen auslöst, sagen die Forscher.
Die bisherigen Impfstoffe gegen Tuberkulose versagen oft. BCG etwa schützt beinahe ausschließlich vor Formen der Krankheit, die bei Kindern auftreten. So sterben jedes Jahr rund zwei Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Auch bereitet Ärzten Sorge, dass der Tuberkulose-Erreger gegen herkömmliche Antibiotika zunehmend resistent wird.
ddp/bdw ? Marcel Falk
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